Pestizid-Aufklärung

Projekttitel

Aufklärung über die Gefahren und möglichen Schäden für Menschen und Natur durch den Einsatz von Pestiziden (Kpalimé / Togo)

Finanzierung: durch Bremer Senatskanzlei über BeN
Leitung: Christine Schnock und Joseph de Souza
Durchführung: NGO – Conscience Écologique
Projektlaufzeit: 17.04.2023 bis zum 30.08.2023

Projektbeschreibung

Togo gehört zu den ehemaligen Kolonien Deutschlands, und liegt zwischen Ghana, Benin, Burkina Faso und dem atlantischen Ozean, in Westafrika. Der Ort, in dem das Projekt laufen wird, heißt Kpalimé und hat ca. 90.000 Einwohner. Er liegt ca. 120 km nördlich von der Hauptstadt Lomé. Mit überwiegend Kleinbauern war Kpalimé als „der Speicher Togos“ bekannt. Dort werden Produkte wie Kaffee, Kakao und verschiedenen Getreidesorten, sowie viele Früchte angebaut .

Zielgruppe Kleinbauern und Konsumenten

Oft wissen die Kleinbauern nicht wie gefährlich die Inhaltsstoffe der Pestizide sind und manche benutzen die Pestizidflaschen, nachdem sie diese ausgespült haben, anschließend als Trinkwasserflaschen. Die Kleinbauern sind eindeutig die erste Zielgruppe des Vorhabens. Danach soll jedoch auch die weitere Bevölkerung hierüber informiert werden, um durch deren Konsumverhalten und gegenseitige Informationsweitergabe die Menschen zu erreichen und für ihr Wohlbefinden Sorge zu tragen. Die Konsumenten der Agrarprodukte werden gesundheitlich von einem Wandel im Umgang mit diesen Gefahrstoffen profitieren.

Geplante Maßnahmen

Geplant ist es, in der Region Kpalimé Informationen über Radiosender zu verbreiten, um die Kleinbauern zu erreichen, sie für das Thema „Einsatz von Pestiziden“ zu interessieren und Termine der Veranstaltungen zu verkünden. Vor Ort wollen wir mit den Bauern und der Bevölkerung ins Gespräch kommen. Die Erlaubnis von der Präfektur ist dazu nötig, genauso wie die Genehmigung der Dorfchefs in den drei Orten, an denen wir die Vorträge veranstalten werden. Am Veranstaltungstag wird von den Agraringenieuren ein Vortrag über die Auswirkungen von Pestiziden auf Mensch und Umwelt gehalten und es werden alternative Methoden vorgestellt. Die Bauern können von ihrer Situation erzählen, warum sie Pestizide einsetzten. So können uns ein Bild machen wie wir sie am besten unterstützen können. An diesen Terminen werden Chili- und Tomatensetzlinge an die teilnehmenden Bauern verteilt. Damit möchten wir zeigen, dass wir nicht nur gekommen sind, um zu reden, sondern auch um praktisch aktiv zu werden wollen. Das ist nicht nur eine nette Geste, sondern ist ein Anreiz sein zur Veranstaltung zu kommen.
Die Vorträge werden mit Bildmaterialien vorgestellt und konkrete Beispiele aus der Region werden gezeigt. Die verschiedenen Stoffe von ausgewählten Pestiziden werden von den Chemikern vorgestellt und deren Anwendungen in der Wissenschaft erläutert. Diese Aktion wird an den drei Orten wiederholt. Das Treffen wird in einem professionellen Rahmen stattfinden. Das heißt nicht wie oft üblich im Freien, wo die Zuhörer oft stehen müssen und den Witterungsbedingungen (Sonne oder evtl. starken Regen) ausgesetzt sind. Damit das nicht passiert, werden wir einen Veranstaltungsraum inklusive einer kompletten Ausstattung mit Stühlen und Beamer für die Präsentation mieten. Die Besucher werden dies zu schätzen wissen. Falls Transportkosten für die Raumausstattung anfallen sollte, werden diese von der Organisation „Conscience Écologique“ übernommen. Getränke und Finger Food werden während der Veranstaltungen angeboten.

Projektziele

Das erste Ziel des Projekts ist es, die Bevölkerung, insbesondere die Kleinbauern in der Region von Kpalimé über einen angemessenen Umgang mit den Pestiziden aufzuklären. Es soll verhindert werden, dass es bei der Falsch- oder Fehlanwendung dieser Chemikalien nicht, wie in der Vergangenheit, zu Vergiftungen oder sogar Todesfällen kommt. Als zweites Ziel soll vermittelt werden, wie eine nachhaltige Landwirtschaft mit weniger oder besser ohne Pestizide betrieben werden kann und welche Vorteile dies für Mensch und Natur hat. Dazu werden Alternativen aufgezeigt, um Mensch und Umwelt zu schonen. Ein langfristiges Ziel ist der Erhalt von gesunden und fruchtbaren Böden, damit die nächsten Generationen auch noch davon profitieren. Pestizide sind zu einer Bedrohung des Ökosystems geworden und gefährden die Biodiversität. Wie es hier in Deutschland durch das massive Arten- und Individuensterben unserer Insekten sichtbar wird. Viele Pestizidstoffe sind wasserlöslich, bioakkumulierend und sehr schwer abbaubar. Mit diesen Erfahrungen dürfen die gleichen Fehler in Kpalimé (Afrika) nicht wiederholt werden. Durch den Verzicht von Pestiziden können sowohl die Bauern als auch Konsumenten gesünder leben.

Bericht

Im Rahmen seines Umweltschutzauftrags organisierte der Verein Conscience Écologique am 2. Juli 2023 eine Aufklärungsveranstaltung für Landwirte in Tové (4 km von Kpalimé entfernt, einer Stadt im Südwesten Togos) zum Thema Aufklärung über die Gefahren und möglichen Schäden für Menschen und Natur durch den Einsatz von Pestiziden.

Auf dieser Aufklärungsveranstaltung, deren Ziel es ist, die Landwirte dazu zu bringen, den Einsatz von chemischen Düngemitteln und Pestiziden zugunsten von Kompostdüngern und natürlichen landwirtschaftlichen Methoden aufzugeben, nahmen rund 60 Landwirte teil.

Die Veranstaltung begann um 15.30 Uhr mit der Vorstellung der Mitglieder der Organisation, gefolgt von einer Rede von Herrn Maurice Ayissou, dem 1. Vorsitzenden von Conscience Écologique, über die Entstehung des Vereins.

Anschließend bekam Herr Gérard Zoglossou, einer der Agraringenieur, Mitglied des Vereins, das Wort, um den Teilnehmern die Vorteile der ökologischen Landwirtschaft und ihre Auswirkungen auf Menschen und Natur zu erläutern. Er erwähnte in seinem Vortrag, welche Verhaltensweisen man annehmen sollte, um die Verschmutzung der Umwelt im Allgemeinen und der aquatischen Ökosysteme im Besonderen zu vermeiden.

Frau Afi Augustine Galessodzi, die zweite Agraringenieurin und Mitglied des Vereins, informierte die Zuhörer über die Folgen der Verwendung von Kunstdünger und Pestiziden und über das Tragen von geeigneter persönlicher Schutzausrüstung bei der Verwendung von Pestiziden.

Pestizide können schnell ins Trinkwasser und Lebensmittel gelangen und können Fälle von Krebs verursachen. Es beeinträchtigt die Entwicklung von Föten und Neugeborenen. Sie können Fruchtbarkeitsstörungen oder Missbildungen der Geschlechtsorgane auslösen. Durch die Verwendung von Pestiziden verschwindet die Artenvielfalt. Insekten sind für die Landwirtschaft unabdingbar, da sie durch ihre Bestäubungsleistung und die Verbesserung der Böden zu guten Ernten führen.

Die prophylaktische Anwendung der Pestizide muss von den Bauern vermieden werden, da es die Natur zusätzlich noch belastet.

Im Anschluss des Vortrags wurde den Teilnehmern die Gelegenheit gegeben, ihre Bedenken vorzubringen oder ihre Beiträge zu leisten. Bei dieser Gelegenheit äußerten die meisten Teilnehmer den Wunsch, eine Schulung über die Herstellung von biologischem Kompost zu bekommen. Dadurch würden sie in der Lage sein, auf künstlichen Dünger zu verzichten. Genauso haben sie den Wunsch geäußert, eine Schulung darüber zu bekommen, wie sie schädliche Insekten vermeiden oder im schlimmsten Fall sie vernichten können.

Die Aufklärung endete um 17:45 Uhr mit den Dankesworten des Vorsitzenden an die Teilnehmer, die jeweils eine Spende von jungen Chilipflanzen erhielten, die durch die Spende aus Deutschland zur Verfügung gestellt worden waren.

Zum selben Titel fand am 16. Juli 2023 eine Veranstaltung im Dorf namens Agomé Tomegbe statt, einem Dorf im Nordwesten der Stadt Kpalimé. Hier haben 78 BäuerInnen teilgenommen. Genauso wie in der ersten Veranstaltung, ging es hier auch um den Schutz der Umwelt durch die Verwendung von nicht-chemischen Produkten in der Landwirtschaft.

Hier haben die BäuerInnen gewünscht, natürliche Mittel zur Bekämpfung von Gemüseschädlingen, die Vorbeugung gegen die Fäulnis von Kakaobaumsetzlingen und natürliche Düngemittel zur Verfügung gestellt zu bekommen, aber am besten so, dass sie in der Lage sein werden, diese selbst herstellen zu können. Hier baten die BäuerInnen darum, Gewürz-Setzlinge zur Verfügung gestellt zu bekommen, damit sie auf maschinell hergestellte Gewürze verzichten können, die bekannterweise schädlich für die Gesundheit sind.

Die Veranstaltung endete um 17:30 und danach wurde die Chilipflanzen an die BäuerInnen verteilt.

                                                                  Kpalimé, den 16. Juli 2023

Aufklärung über die Gefahren und möglichen Schäden für Menschen und Natur durch den Einsatz von Pestiziden (Kpalimé / Togo)
Aufklärung über die Gefahren und möglichen Schäden für Menschen und Natur durch den Einsatz von Pestiziden (Kpalimé / Togo)
Aufklärung über die Gefahren und möglichen Schäden für Menschen und Natur durch den Einsatz von Pestiziden (Kpalimé / Togo)
Aufklärung über die Gefahren und möglichen Schäden für Menschen und Natur durch den Einsatz von Pestiziden (Kpalimé / Togo)
Aufklärung über die Gefahren und möglichen Schäden für Menschen und Natur durch den Einsatz von Pestiziden (Kpalimé / Togo)
Aufklärung über die Gefahren und möglichen Schäden für Menschen und Natur durch den Einsatz von Pestiziden (Kpalimé / Togo)
Aufklärung über die Gefahren und möglichen Schäden für Menschen und Natur durch den Einsatz von Pestiziden (Kpalimé / Togo)

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